Die digitalen Tischreservierungsdienste sind auch in Deutschland bereits seit mehr als zehn Jahren aktiv. Vor allem in urbanen Gegenden setzen die Wirte auf die Online-Reservierung, die Gäste aus dem Internet ins Restaurant bringt. Vier große Akteure dominieren dabei den heimischen Markt: Die „Booking.com-Schwester“ OpenTable, die heutige „Michelin-Tochter“ Bookatable und die einstigen Berliner Startups Quandoo und Resmio sind führend in der Branche. Darüber hinaus gibt es noch dutzende kleinere Anbieter, die eine Reservierungsmöglichkeit über die Webseiten der Gastronomen anbieten. Dazu gehören Seatris oder Butterplace. Diese verfügen aber nur selten über die zusätzlichen Vermarktungskanäle oder Marketing-Möglichkeiten der „großen Vier“, warten aber dafür mit Funktionen, die Gastgebern zum Beispiel helfen, Stornierungen zu vermeiden.
So bieten Online-Tischreservierungsdienste heute mehr als nur eine technische Funktion, die eine Buchung in Echtzeit ermöglicht. Restaurant-Betreiber müssen sich entscheiden, ob Tische über die eigene Webseite und damit über die Computer und Smartphones der Gäste reservierbar sein sollen oder ob sie auch auf die Vermarktungsmöglichkeiten der großen Dienstleister setzen.
Online-Tischreservierung bringt mehr Gäste aus dem Internet
Die Nutzung von Tischreservierungsdiensten steigt von Jahr zu Jahr an, da sich das Reservierungsverhalten der Gäste, genau wie bei Hotel- und Reisebuchungen, sehr stark ins Internet verlagert hat. In der heutigen Zeit wollen Gäste zu jeder Zeit, auch dann, wenn das Restaurant geschlossen hat, einen Tisch reservieren. Ist dies nicht möglich, suchen sie sich schnell ein anderes Restaurant. Vor allem in den Ballungszentren erwirtschaften Wirte so Buchungen online, die zuweilen im zweistelligen Prozentbereich liegen. Der größte Anteil der Tischreservierungen kommt dabei direkt über die Webseiten der Restaurants.
Google mischt bei der Online-Tischreservierung
Auch der Suchmaschinenriese Google ist mittlerweile im Markt der Online-Tischreservierung aktiv. So zeigt das Unternehmen in den Suchergebnissen zu einem Restaurant in einem extra Feld neben der Adresse, Öffnungszeiten und Speisekartenverweis die Online-Reservierungsmöglichkeiten von Restaurants direkt an. Zudem wurde auch eine Restaurantsuche über die Kartenfunktion mit direktem Link auf Reservierungsmöglichkeiten umgesetzt. Die meisten Restaurants werden hier derzeit von den großen Tischreservierungsdiensten angebunden, mit denen sie zusammenarbeiten. Restaurants haben allerdings auch die Möglichkeit, sich direkt mit der Suchmaschine zu verbinden.
Buchungskosten gehen in diesem Fall nicht an das Reservierungssystem, sondern an die Suchmaschine. Die Verfügbarkeit von Tischreservierungen über Google und über Google Maps ist ein deutlicher Hinweis darauf, welche Bedeutung diese Funktion inzwischen für die Gäste erlangt hat. Da nun eine Generation zur relevanten Zielgruppe wird, die ein Leben ohne Internet und ohne mobile Endgeräte nicht kennt, dürfte die Nachfrage nach technischen Services wie der Online-Reservierung weiter ansteigen.
Gastronomie: Erst das Produkt, dann die Vermarktung
Auch in der heutigen Zeit müssen in einem Restaurant zunächst das Angebot und der Service stimmen. Schließlich müssen die Gäste zufrieden und im besten Fall begeistert sein. Erst dann folgen die weiteren Vermarktungsaspekte. Fakt ist, dass in Deutschland immer mehr Geld für das Essen jenseits der eigenen vier Wände ausgegeben wird. Die Entwicklung der Erlöse in der Gastronomie hält damit jedoch nicht Schritt. Das bedeutet, dass wichtiger Umsatz an der Branche der Gastfreundschaft vorbeifließt, hin zu alternativen Angeboten von Bäckern, Metzgern, Tankstellen und vor allem Einzelhändlern. Um diese Entwicklung zu beobachten, reicht ein Blick in einen modernen Supermarkt. Die Gäste von morgen können jedoch mit Top-Qualität und technologischen Angeboten wieder zurückgewonnen werden. Zudem gibt es noch die große Gruppe der Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen und einer der Wachstumsmotoren der Gastronomie sind. Auch in dieser Gruppe ist die digitale Affinität zur Vorinformation und Reservierung über das Internet sehr ausgeprägt. Sprich: Internationale Gäste nutzen die Tischreservierungsdienste viel stärker aus Gäste aus Deutschland.
Online-Tischreservierung muss einfach und intuitiv sein
In den meisten Fällen erfolgen die Tischreservierungen heutzutage allerdings (noch) über die Webseite des Restaurants. Die Gäste müssen die Reservierungsfunktion also auf einen Blick finden und sie intuitiv bedienen können. Auch arbeiten einige der großen Anbieter mit Partnerwebseiten wie Restaurantführern oder Städteportalen zusammen oder sind selbst in der Lage, Gäste in die Restaurants zu bringen. Vor dem Vertragsabschluss sollten sich die Wirte über die Möglichkeiten der Reservierungsdienste genau informieren. Zudem bieten die Programme meist Funktionen zur Verwaltung der Kapazitäten im Restaurant (Tischpläne), zum Gäste-Management (Gästedatenbanken) und zum Online-Marketing (Newsletter-Funktionen) an. Wirte sollten daher genau prüfen, welche Anforderungen für ihren Betrieb erfüllt werden müssen, um neue Gäste für das Restaurant zu gewinnen oder Stammkunden zu binden.
Größtmögliche Unabhängigkeit bewahren bei der Tischreservierung bewahren
Die Online-Buchung gehört in vielen Gaststätten inzwischen zum Standardangebot. Die Wirte sind dennoch aufgefordert, bei der Vermarktung auch auf eine größtmögliche Unabhängigkeit zu setzen. Schließlich sind die Reservierungsdienste lediglich ein Teil einer gesunden Mixtur zur Bewerbung der eigenen Angebote. Wirte, die über die eigene Webseite die Gäste direkt erreichen, können unter Umständen ausschließlich auf die Reservierungsfunktion auf der Homepage setzen. Dabei darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass auch die Positionierung und Bewerbung der eigenen Webseite Zeit und Geld kostet.
Worauf es bei der Online-Tischreservierung im Restaurant im Internet ankommt
• Ist eine gut gepflegte Internetseite vorhanden? Da die meisten Reservierungen über diesen Kanal kommen werden, sollte diese attraktiv gestaltetet und technisch auf dem neuesten Stand sein.
• Lässt sich eine Reservierungsfunktion in die Seite prominent integrieren?
• Ist eine Reservierungsfunktion über die eigene Webseite ausreichend?
• Ist die Vermarktung über weitere Kanäle gewünscht, dann sollten sich Gastronomen über die Partnerangebote der großen Anbieter informieren.
• Sind weitere Funktionalitäten wie Tischpläne zur Restaurantverwaltung, Gästedatenbanken zum Gästemanagement oder Newsletter-Funktionen zum Online-Marketing gewünscht?
Gastfreundschaft digital zeigt die Anbieter von Tischreservierungsdiensten im Vergleich.